Ein E-Auto aufzuladen kann sehr unterschiedlich lange dauern: von wenigen Minuten bis zu über 24 Stunden. Denn die Ladegeschwindigkeit eines Elektrofahrzeugs hängt von vielen Faktoren ab: von der Art der Ladestation und des E-Auto-Modells bis zur Außentemperatur und sogar der Länge des Ladekabels.
Berechnung der E-Auto-Ladezeit
Von den zahlreichen Einflussfaktoren auf die Ladedauer sind die beiden wichtigsten die Kapazität Ihres E-Auto-Akkus und die Ladeleistung. Sobald Sie diese beiden bestimmt haben, können Sie die ungefähre Ladedauer ziemlich einfach berechnen:
Was sollten Sie über diese beiden wichtigsten Variablen wissen?
???? Akkukapazität
Die Ladekapazität des Akkus bestimmt, wie viel Energie darin gespeichert werden kann und spielt daher eine wichtige Rolle bei der Frage, wieviel Zeit Sie beim Aufladen einplanen sollten.
Die Akkukapazität variiert bei jedem Modell. Der Nissan Leaf verfügt beispielsweise über eine Akkukapazität von 40 kWh, während das Tesla Model S eine Akkukapazität von 100 kWh hat.
⚡ Was ist die Ladeleistung?
Die Ladeleistung ist die maximale Menge an Strom, die dem Akku pro Stunde zugeführt werden kann. Sie besteht aus drei Elementen: der Anbindung an das Stromnetz, dem in Ihrem E-Auto verbauten On-Board-Ladegerät und Ihrer Wallbox.
Die maximal nutzbare Ladeleistung richtet sich dabei nach dem schwächsten Glied dieser Kette. Anhand des folgenden Beispiels wird dieses Konzept deutlicher:
In diesem Fall beträgt die maximal nutzbare Ladeleistung 4,4 kW (der geringste Wert der drei Elemente).
⏲️ Berechnung der Ladezeit Ihres E-Fahrzeugs
Lassen Sie uns also alle Puzzleteile zusammenfügen (für dieses Beispiel nehmen wir einmal an, dass die Akkukapazität 30 kW beträgt).
Bei diesen Werten braucht Ihr Auto 7 Stunden für einen vollständigen Ladezyklus (von 0 % Batterie).
Ladezeiten-Tabelle
Hier eine Übersicht über die Ladezeiten beliebter Elektrofahrzeuge:
Das schwächste Glied bestimmt die maximale Ladeleistung. Wenn also die Leistung des On-Board-Chargers niedriger ist als die Leistung des E-Auto-Ladegeräts, wird die erstere zur Berechnung der Gesamtladezeit verwendet. In diesem Fall haben wir auch angenommen, dass die Standardleistung des Stromnetzes gleich oder höher ist als die Leistung des Wallbox-Ladegeräts.
Wir haben die Top 3 der meistverkauften Elektrofahrzeuge in Deutschland zusammen mit den weltweit beliebtesten Elektrofahrzeugen und ihren Ladezeiten aufgelistet.
Wie viel Reichweite erreichen Sie mit einer Stunde Laden?
Wie groß die Reichweite Ihres Fahrzeugs nach einer Stunde Ladevorgang sein kann, hängt davon ab, mit welchen Ladegeräten Sie Ihr Fahrzeug aufladen und welches Elektrofahrzeug Sie fahren.
Schauen wir uns das zum Beispiel einmal mit dem beliebten Nissan Leaf an.
Seine maximale Akkukapazität beträgt 40 kWh und die maximale Reichweite 270 km.
Ein Level-2-Ladegerät mit bis zu 22 kW Ladeleistung kann jedoch nicht mit mehr Leistung als der des On-Board-Chargers des Nissan Leaf aufladen, und zwar 6,6 kW. Es würde in dem Fall 6 Stunden dauern, um den Nissan Leaf voll aufzuladen.
Um also die Reichweite pro Stunde zu erhalten, teilen wir 270 durch 6 und erhalten 45 km pro Stunde Laden.
Weitere Einflussfaktoren auf die Ladezeit
Die folgenden Variablen beeinflussen ebenfalls die Ladegeschwindigkeit Ihres Elektrofahrzeugs:
????️ Außentemperatur: Da ein kalter Akku einen größeren Widerstand beim Laden aufweist, verlangsamen kalte Temperaturen die Ladegeschwindigkeit Ihres E-Autos enorm. Die Wetterlage kann sogar die Reichweite des Akkus beeinflussen.
???? Tageszeit: Auch das Aufladen Ihres Elektrofahrzeugs zur Hauptladezeit verlangsamt den Ladevorgang, da mehr Energie aus dem Netz bezogen wird.
⚡ Anzahl verbundener Elektrofahrzeuge: Mehr als private Ladegeräte betrifft dieser Punkt öffentliche Ladegeräte. Überschreitet die maximale Ladeleistung der Elektrofahrzeuge und der Ladegeräte die maximale Leistung der Ladestation, leidet die Ladegeschwindigkeit darunter.
???? Akkustand: Befindet sich der Akkustand unter 20 % oder über 80 %, ist die Ladegeschwindigkeit in den meisten Fällen nur halb so groß wie sonst. Diese von E-Auto-Herstellern eingebaute Funktion der Bordelektronik erhöht die Lebensdauer des Akkus und verhindert ein Überladen.
???? Akkustand unter 20 %: Lassen Sie Ihren Akkustand zu niedrig werden, kann sich dies auch auf die Langlebigkeit des Akkus auswirken. Die Verwendung eines smarten Ladegeräts stellt sicher, dass Ihr Akkustand nie unter 20 % fällt.
???? Nutzung: E-Auto-Akkus werden nicht durch Überbeanspruchung, sondern eher durch langes Stehen in einer Garage strapaziert. Also, raus mit Ihnen, fahren Sie los!
Wie oft müssen Sie Ihr Elektrofahrzeug aufladen?
Das hängt von vielen Dingen ab: davon, welches Automodell Sie fahren, welches Ladegerät Sie nutzen und natürlich von Ihren Fahrgewohnheiten. Aber für die meisten E-Auto-Fahrer reicht es völlig, ihr Fahrzeug zwei- bis dreimal pro Woche aufzuladen. Fahren Sie Ihr E-Auto täglich und besitzen Sie ein smartes Ladegerät, können Sie auch programmieren, dass Ihr Auto immer in der Nacht aufgeladen wird. Auf diese Weise fahren Sie am Morgen immer mit einem voll geladenen Akku los und sparen dabei noch Stromkosten.
